“Gewissenhaftigkeit” – eine besondere Qualität

Veröffentlicht von Regina Bergdolt 14.02.2013 Kategorie(n): Mitarbeiterführung Keine Kommentare

Den letzten Faktor der “Big Five”, den fünften Faktor, der die Persönlichkeit beschreibt, bezeichnen Wissenschaftler als “Gewissenhaftigkeit”.

Und die hat es in sich!

Menschen mit hoher “Gewissenhaftigkeit” handeln zuverlässig,organisiert, verantwortlich und planen voraus. Auch die gute alte Disziplin gehört dazu, denn zur Gewissenhaftigkeit gesellt sich die Ausdauer – eben dranbleiben, auch dann, wenn es einmal schwierig wird, wenn es keinen “Spaß” macht und echte Mühe erfordert.

Menschen mit niedriger Ausprägung der “Gewissenhaftigkeit” sind eher nachlässig und gleichgültig und handeln überwiegend ungeplant.

Um Missverständnissen vorzubeugen: es geht nicht darum, möglichst nie spontan zu sein oder Impulsen nicht zu folgen. Viel mehr geht es um einen organisatorischen Rahmen und darum, sich auch anderen gegenüber verantwortlich zu verhalten.

Viele Menschen, die Großes geleistet haben – in Wissenschaft, Kunst, Politik -, weisen eine hohe Gewissenhaftigkeit auf. Nicht umsonst heißt es für Produktentwicklung in Unternehmen wie für Künstler: 10 Prozent Inspiration, 90 Prozent Transpiration!
Was im Konzert so leicht aussieht, ist das Ergebnis enormer Disziplin. Auch “schöne” und “gute” Produkte haben eine lange Entwicklungsgeschichte, in der viele Hürden zu überwinden waren.

Das klingt anstrengend? Ist es auch. Doch es gibt noch einen Gewinn für Gewissenhafte: Wissenschaftler um den Psychologen Howard Friedman an der University of California in Riverside suchten nach Faktoren, die Langlebigkeit erklären konnten. Ein erstaunliches Ergebnis: die Gewissenhaften und Beharrlichen lebten länger!

Wie ist das zu erklären?

Die Forscher fanden heraus: wer gewissenhaft ist, achtet mehr auf seine Gesundheit und geht weniger Risiken ein. Gewissenhafte Menschen schaffen sich eher ein stabiles Umfeld für ihre Arbeit, achten auf einen intakten Freundeskreis und pflegen Beziehungen.

All’ das sind Verhaltensweisen, die auch Altersforscher als “Lebensverlängerer” kennen gelernt haben.

Übrigens wurde die Menschen älter, die sich nicht in den “Ruhestand” verabschiedet haben, sondern sich beharrlich weiter engagierten.