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“Man kann’s ja ‘mal probieren…” – Machtspiele und ihre Wirkung

Machtspiele sind beliebt im Business  – und nicht nur dort. Die Süddeutsche Zeitung sieht das in einer Online-Ausgabe gar so: “Ohne Machspiele keine Karriere”.

Oswald Neuberger, Professor für Organisationspsychologie in München, schreibt in seinem Buch “Mikropolitik und Moral” von mikropolitischen Strategien, zu denen er Lobbyismus, Netzwerken und Selbstdarstellung, aber auch gezielte Informationskontrolle, Anbiederei und Günstlingswirtschaft zählt.

Als Führungskraft entscheiden Sie ganz wesentlich darüber, welche Strategien der Mikropolitik Sie in Ihrer Unternehmenspolitik zulassen.

Zum einen durch Ihr eigenes Verhalten, zum anderen dadurch, wem Sie für welche Aktionen Aufmerksamkeit und positives Feedback zukommen lassen.

Nun kann man natürlich sagen: was ist denn falsch an “Mikropolitik” oder Machtspielchen? Es kann ja ganz amüsant sein, einen Mittbewerber auflaufen oder einen Lieferanten extra lange warten zu lassen.

Auffällig ist bei Befragungen von Arbeitnehmern, dass sich die wenigsten solche “Spielchen” wünschen – schon gar nicht, wenn sie latent aggressiv sind. Es scheint einen Wunsch nach Ehrlichkeit und Transparenz zu geben.

Wer so argumentiert, gilt in bestimmten, “mikropolitisch” affinen Kreisen gerne als naiv. Doch Machtspiele kommen schnell in den gelben oder roten Bereich, in dem sie schaden und sehr destruktiv sein können. Und das ist nachvollziehbar: es heißt “Machtspielchen”, weil sich jemand Macht verschafft, ohne das offen zu legen.

Wirklich bedenklich sind Formen wie die Intrige, die hier plastisch beschrieben ist.

Das Gegenstück zu Machtspielchen sind klare Ansagen und transparente Prozesse. Es bedarf des Mutes von einer Führungskraft, Machtspielchen durch klare Ansagen zu ersetzen; im Personalmanagement sind Förder- und Nachwuchsprogramme ohne transparente Kriterien, wer für was ausgewählt und nach welchen Kriterien gefördert wird, eine Farce.

Wer Unternehmenskultur pflegen will, sollte Transparenz wagen. Dazu passt auch der goldene Rat an Nachwuchskräfte: arbeiten Sie nie für einen Intriganten.

 

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