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Gestorben an Komplexität? – Führung 3.0

Steuerung und Kontrolle in der Führung werden schwieriger, sagen die Experten der Berliner “Stiftung neue Verantwortung” in ihrer Studie “Jeder für sich und keiner fürs Ganze?”

Für Führungskräfte im Wachstum trifft das ganz besonders zu, weil immer neue Themen zu bewältigen sind und die Anforderungen auch quantitativ steigen – es gibt immer etwas Anderes und immer viel zu tun im Wachstum.

Die Autoren zeigen auf, dass Führungskräfte mit immer mehr “Anspruchsgruppen” (also Stakeholdern) zu tun haben. Führungskräfte sollen schnell entscheiden, Prognosen verlieren an Treffsicherheit – weil es eben immer unübersichtlicher wird. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Folgen Führungskräfte linear, sozusagen gehorsam, ihrem Aufgabendruck, bleibt immer weniger Zeit für Reflexion. Außerdem kann kein Mensch einem stetig wachsenden Druck gerecht werden – Stress ist auf Dauer eben nicht sexy. Bald grüßt der Burnout und verabschiedet sich Partner oder Freundeskreis.

Steuerung im Wachstum bedeutet, sich trotz “Einladung” vieler Ansprechpartner und Aufgabepakete zu reflektieren und zu fokussieren. Verlieren Sie als Führungskraft den Fokus, setzt sich die Konfusion nahtlos fort zu Ihren Mitarbeitern. Das sieht geschäftig aus, zerstreut aber die Wirkung Ihres Handelns. Das fühlt sich dann wirkungslos an…

Was kann also Führungskräften helfen, sich zu orientieren  im Sog der Ansprüche?

  • Raum schaffen für das Zukunftsmanagement und für Reflexion. Ohne geht es nicht, weil dann unklar wird, wohin denn der Weg für alle führt.
    Mein Tipp: planen Sie dazu Zeit ein – wie für andere Aufgaben, vorab in Outlook, gerne mit Ihrem Führungsteam.
  • Geben Sie auch Ihren Mitarbeitern Zeit für die Reflexion – und fragen Sie nach.
  • Führen mit Werten – die brauchen Sie, weil sie sinnstiftend sind für Sie und Ihre Mitarbeiter; erlebter Sinn reduziert nachweislich das Stressempfinden.
  • Arbeiten Sie einige Kernwerte mit Ihrem Führungsteam heraus und leben Sie diese vor – Ihre Unternehmenskultur ist wertvoll, weil sie tief reicht und nicht kopierbar ist.

Werte geben, Sinn stiften, Emotion erlauben – das ist wichtiger als das “perfekte” Unternehmen.

Ermöglichen Sie aktiv Beteiligung, zum Beispiel durch Arbeit mit großen Gruppen – es gibt Methoden, mit denen das sehr effektiv geht. So werden Sie nicht nur dem Wunsch nach Einbindung, sondern auch der nachwachsenden Generation Y gerecht – die sind schon gewöhnt an Vernetzung und kollektive Leistung.

Die Studie  finden unter Fuehrungsverstaendnis_2012 als PDF.

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